Jahresplanung

Normalerweise steht bei mir jetzt die Planung meiner Fortbildungen für das neue Jahr im Mittelpunkt. Doch ganz ehrlich? So schön diese Webinare auch waren oder sind – ich bin sie leid. Es sind ja nicht nur die Fortbildungen, die online laufen. Gefühlt verbringe ich jede Woche mindestens einen Tag mit Online-Veranstaltungen. Sicherlich war es für die Umwelt gut, dass wir nicht alle kreuz und quer durch die Republik gefahren sind, und auch die Familie hat von mehr Anwesenheit profitiert. Aber nun reicht es und ich will auch mal wieder raus aus meinen vier Wänden. Das Angebot an Präsenzveranstaltungen ist allerdings noch nicht so wirklich verlockend, wir stehen ja alle noch so irgendwie in Lauerstellung. Ich halte jetzt noch mal die Füße still und warte mal, was sich demnächst noch so alles anbietet.

Genderleicht

Im Juni kam das Webinar der BücherFrauen-Akademie genau richtig. Ich hatte gerade die Übersetzung eines neues Sachbuchs über Existenzgründung angenommen und war gebeten worden, doch bei der Übertragung auf gendergerechte Sprache zu achten. Im Verlag hätte man sich auf die Verwendung des Gendersternchens geeinigt. Da allerdings die deutsche Übersetzung in der Regel immer länger wird als das englische Original und ich durch das Layout des Buches platzmäßig eingeschränkt war, war schnell klar, dass der Text auf diese Weise aufgebläht werden würde. Kreative Lösungen waren also gefragt!

Und genau hier hat mir das Webinar den richtigen Lösungsansatz aufgezeigt. Die deutsche Sprache bietet uns jenseits von Gendersternchen viele Formulierungsmöglichkeiten, ohne uns Doppelungen und Schreibweisen zu bedienen, die den Lesefluss behindern. Wie das funktioniert, habe ich in kleinen Online-Arbeitsgruppen ausprobieren können und kann es auch immer noch mal auf der Genderleicht-Website nachlesen. Besonders hilfreich sind die vielen Tipps auf dieser Seite, die mir wirklich weitergeholfen haben.

Hardback cover of How to Start Your Own Business

Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten ging es dann wirklich genderleicht und die Übersetzung fand beim DK-Verlag großen Anklang. Es wird noch dauern, bis das Buch irgendwann 2022 erscheint, aber ich hoffe, dass ich noch mehr Aufträge in dieser Richtung bekomme – jetzt, wo ich weiß, wie einfach gendergerechtes Formulieren sein kann.

Zeichensetzung intensiv

So lautete der dreiteilige Workshop, den Henrike Doerr beim BDÜ Fachverlag veranstaltete. Und es wurden wirklich drei sehr intensive und zugleich interessante Themenblöcke zu Bindestrich und Gedankenstrich, Zahlen und Ziffern, Kommasetzung sowie (besonders intensiv) zu Aufzählungen, Uhrzeit, Sonderzeichen, Semikolon, Auslassungspunkten und dem Apostroph). Da wir Teilnehmenden im Vorfeld unsere Fragen einschicken konnten, war der Workshop äußerst praxisnah. Ich fühle mich nach diesen drei Wochen gut gerüstet für neue Aufträge. Viele meiner Zweifel sind nun ausgeräumt und falls ich doch unsicher werde, kann ich mein Skript konsultieren, dass ich mir anhand der Aufzeichnungen der Webinare erstellt habe.

Henrike Doerr hat in diesem Jahr noch viele interessante Webinare in ihrem Programm. Daher wird dies sicherlich nicht das letzte gewesen sein …

2020 – Ich weine ihm keine Träne nach

Manche meiner Kolleginnen sind dieses Jahr ganz durch gekommen, bei anderen war es übel, bei mir eher so la-la. Ich hatte Glück, dass die Zahlung für ein umfangreiches Buchprojekt Ende Januar für ein schönes Polster auf dem Konto sorgte. Die Umsatzsteuerstundung rettete mich dann über die nächste Talsohle, bis im Juni die Ausschüttung der VG Wort kam. Was für ein Glück… – denn bis dahin tat sich weder im Verlagsgeschäft noch sonst wirklich was.

Im März habe ich mich mit einer Webinarreihe zum IFRS weitergebildet, ich hatte zwar erst letztes Jahr ein Seminar dazu besucht, aber eine Vertiefung kann hier nie schaden – außerdem will die arbeitslose Zeit ja genutzt werden.

Kurz vor den bayerischen Sommerferien im Juni/Juli gab es dann einen leichten Aufwärtstrend, der aber gleich wieder schwächelte und erst Mitte September beschloss, wieder Fahrt aufzunehmen.

Im Herbst kam dann auch endlich das von mir übersetzte Buch zu Scratch und Python auf den Markt. Es ist doch immer wieder ein schönes Gefühl, das fertige Werk in den Händen zu halten.

2021 lässt mich nun hoffen, zum einen weil ich eher der optimistische Typ bin, zum anderen weil ich dem Aufwärtstrend jetzt einfach mal vertraue. Wird schon werden, dieses neue Jahr.